EIN TAG IN VIETNAM
Circa fünf Millionen Menschen bewegen sich früh morgens Richtung Arbeitsstelle und sorgen für eine Rush-Hour mit Fahrrädern, Tuc Tucs und Vespas, deren Verkehrssicherheit nur selten einem strengen deutschen Auge standhalten würde. Die Kinder, in ihrer blau-weißen Uniform, werden schnell in der Schule abgesetzt, wo sie den Tag mit der Nationalhymne beginnen. Danach folgt zuerst Gymnastik: Gesunder Körper – gesunder Geist.
Der Vietnamese gilt in aller Regel als ein tief gläubiger Buddhist und tief verwurzelt in den traditionellen Werten. Er ist sehr gastfreundlich, liebt das Leben, seine Familie und vor allem die außergewöhnliche Küche. Sie hat die Vietnamesen berühmt gemacht. Denn sie sind Meister darin, aus wenigen Zutaten ein köstliches Gericht zu zaubern.
Die fünf Geschmacksrichtungen salzig (Fischsoße), süß (Palmzucker), bitter (Bittermelone), sauer (Tamarind) und pikant (Chili) sind die Basis der Küche. Dank der Liebe zum Detail, der Kunst, frische Zutaten und Kräuter zu kombinieren, und dank der mit viel Geduld phantasievoll dekorierten Speisen wird das Essen zum unvergesslichen Erlebnis. Die verschiedenen Gerichte werden gleichzeitig präsentiert und achtsam gegessen nach dem Motto: »Wer mit Schale und Stäbchen umzugehen weiß, versteht auch mit Worten umzugehen.« Die meisten Garküchen und Läden haben durchgehend geöffnet. In der Mittagspause liegen die Ladenbesitzer deshalb schon mal schlafend in der Hänge matte. Ab 17 Uhr fahren alle wieder von der Arbeit heimwärts.